Ein Jrdisch Paradeiß – die Dichterin Sibylla Schwarz und ihre Zeit
Die aus Greifswald gebürtige (frühbarocke) Dichterin Sibylla Schwarz (1621-1638) schuf sich ihr poetisches Paradies gegen die Widrigkeiten ihrer Zeit, bestimmt von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges sowie von den Einschränkungen weiblichen Dichtens. Tief im lutherischen Glauben wurzelnd, die neuesten literarischen Strömungen aufnehmend, verfasste sie ein umfangreiches poetisches Werk, das sich der zeitgenössischen Dichtung als ebenbürtig erweist. Im Gegensatz zu der bisher vorrangig werkorientierten Schwarz-Forschung präferiert der Band die notwendige kulturgeschichtliche Kontextualisierung ihrer Poesie. Die zwölf interdisziplinären Beiträge untersuchen die kulturellen Konzepte, die sich mit der Paradiesvorstellung im Œuvre von Schwarz verbinden: Gartenkunst, Frömmigkeit, Natursehnsucht, Land- und Stadtleben, Diesseits und Jenseits. An die metaphorische Strahlkraft der Paradiesvorstellung anknüpfend, werden ebenso weite Kontexte ihrer Dichtung in den Fokus der Untersuchungen genommen: reiche europäische, holländische, medizin-historische, literatur-, kunst- und musikgeschichtliche Bezüge.
Der Aufsatzband Ein Jrdisch Paradeiß – Die Dichterin Sibylla Schwarz und ihre Zeit geht auf eine Vortragsreihe gleichen Titels der Sibylla Schwarz-Gesellschaft aus Anlass des 400. Geburtstages der Dichterin aus dem Jahr 2021 zurück. Er erscheint in der Reihe Early Modern World des Vandenhoeck & Ruprecht Verlags. Herausgeber sind die ehemaligen Angehörigen der Universität Greifswald Dr. Monika Schneikart, Prof. Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann und Prof. Dr. Monika Unzeitig.